Der Countdown läuft – noch 700 Tage bis 2020

Ein Beförderungsverbot für nicht-konformen Kraftstoff?

Die Unfähigkeit, eine konsequente Durchsetzung und Umsetzung der globalen Schwefelemissionsgrenze sicherzustellen, wird zu unfairem Wettbewerb und Marktverzerrungen führen. Das ist die Botschaft, die die Schifffahrt in den letzten sechs Monaten von vielen der größten Namen der Branche gehört hat. Die „Trident Alliance“ hat bereits seit langem Maßnahmen gefordert, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Nun sind ihnen die Who's Who der bekanntesten Vertreter der Schifffahrt beigetreten, einschließlich ICS, WSC, CLIA und BIMCO.

Diese Organisationen fordern ein totales Beförderungsverbot für nicht konforme Kraftstoffe sobald die neuen Schwefelemissionensregeln weltweit gelten, es sei denn auf dem Schiff sind Scrubber installiert. Berichte vom Treffen des IMO-Unterausschusses „Pollution Prevention and Response“ (Ausschuss zur Vermeidung und Bekämpfung der Umweltverschmutzung) in der ersten Februarwoche 2018 deuten darauf hin, dass das Verbot wahrscheinlich bereits im März 2020 in Kraft treten könnte - nur drei Monate nachdem der neue Schwefelgrenzwert von max. 0,5% bindend sein wird.

Es herrscht gegenwärtig die Meinung vor, dass sich durch das Verbrennen von nicht konformem Kraftstoff skrupellose Reeder einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen würden. Die Preisspanne zwischen IFO380 und MGO in Singapur liegt derzeit bei 210 USD pro Tonne und wird sich voraussichtlich weiter vergrößern. Vor diesem Hintergrund sollte man bedenken, wie es kürzlich ein Reeder gegenüber Platts äußerte, dass "ein Aframax-Tanker bei der Entladung 90 Tonnen MGO benötigt zwischen seinem äußerem und inneren Ankerplatz." Dies wird einen großen Unterschied machen, sollten die täglichen Aframax Timecharter-Raten weiterhin bei etwa 8.000 USD bleiben.

Auf dem Markt für Schiffsverschrottung zeichnen sich bereits jetzt die Auswirkungen ab. Hier ist hier ist ein merklicher Anstieg bei Tankern sichtbar, die zur Verschrottung gehen. Dies dürfte vor allem auf die gestiegenen Bunkerkosten zurückzuführen sein, die ältere, weniger effiziente Tonnage verursachen und die Investition in Scrubber unwirtschaftlich machen.

Heute ein Vorschlag, morgen ein Gesetz?

Mit den gegenwärtigen Vorschriften ist es Schiffen erlaubt, nicht konforme Kraftstoffe in ihren Bunkertanks zu befördern, solange sie diese nicht verbrennen. Das Verbot, wie es derzeit vom IMO-Unterausschuss zur Vermeidung und Bekämpfung der Umweltverschmutzung vorgesehen ist, würde dies völlig untersagen. 

Als solches würde ein Verbot die meisten Bedenken hinsichtlich einer der größten Herausforderungen verringern: Sicherzustellen, dass Schiffe, die nicht der Kontrolle von Klassen-, Flaggen- und Hafenstaat-Kontrollbeamten unterliegen, beim Fahren auf offener See ausschließlich den vorgeschriebenen Treibstoff verwenden.

Thailands „Precious Shipping“ ist ein Unternehmen, das ein Schwerölbeförderungsverbot für Schiffe ohne Scrubber befürwortet. Wie der CEO Khalid Hashim im Februar sagte: "Man kann nicht zulassen, dass Menschen betrügen...in Ermangelung gleicher Wettbewerbsbedingungen und eines Beförderungsverbots gibt es keinen Anreiz für verantwortungsvolle Reeder, sich daran zu halten."

Wir bei Bomin sind bestens auf die komplexen Herausforderungen im Zuge der neuen IMO-Vorschriften vorbereitet und können Ihnen mit Fachexpertise und fundierten Einblicken zur Seite stehen, um die bestmögliche Compliance-Lösung für jedes Ihrer Schiffe zu finden. 

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie Ihre Flotte sicher durch die Veränderungen navigieren, kontaktieren Sie uns gerne hier.